Eine Scha®fe Herde

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eine XING - Gruppe zum Schmunzeln

Sonntag, 5. Mai 2013

Ich möchte gern den Trabbi wieder....!

Ihr lieben Leser, ich gebs zu. Ich war stöbern.  In dem Tagebuch meiner besten Mitarbeiterin Simone. Verratet mich bloß nicht!!! Dann bekomme ich eine schafe Rasur, die sich gewaschen hat.....

Inspiriert  von Mitmenschen schrieb sie diese Zeilen. Vielleicht erkennt ihr den Sinn hinter diesen nostalgischen Gedanken. Ich bin ein einfaches Schaf. Ich denke geradlinig, weniger in Rätseln :))



"Ich möchte den Trabbi wieder...

...und 18 Jahre auf ihn warten. Endlos erscheinende 18 lange Jahre! 18 mal Ostern, Pfingsten, Urlaubszeit, Weihnachten....18 mal 250 Tage arbeiten gehen. Keine Ausnahmen. Zumindest nicht, das ich wüsste. Es sei denn, man hat genug Kohle, um für das doppelte einem glücklichen Trabbi-Besitzer einen abzuschwatzen. Ja, genauso.    

Auf ihn freuen wenn ich ihn dann habe. Ich möchte mich erinnern wie es war, als es unmöglich war, sofort einen Wunsch zu erfüllen. Als es undenkbar war, jederzeit Bananen zu bekommen. Ihr wisst schon, diese längliche gelbe Frucht, die auf der Zunge zergeht und je länger man sie kaut, umso süßer wird sie. So wie die Erinnerung, in der Weihnachtszeit danach anzustehen. Nicht nach dem neuesten IPhone. Nein. Nach dem Luxus, einmal im Jahr ein oder zwei Bananen zu essen....hach, wie war das schön!

Oder eine Nähmaschine zu ergattern, weil man zu den kinderreichen Familien zählte und noch dazu von Muddi allein durch den "Winter" gebracht wurde...Leute, das ist eine Metapher!!! :)
Leider hat die Nähmaschine den spamreichen Sofort-alles-bekommen-auch-wenn-kein-Geld-da-ist-Marketing-Kapitalismus nicht überlebt. SoeinMist!

Ich möchte den Weihnachtsbaum unter Lametta ersticken lassen, damit keiner sieht, dass er aus drei Fichten zusammengebastelt wurde, weil einer alleine nur aus vier, fünf Zweigen bestand. Ich möchte wieder den leicht glasigen Blick haben, wenn ich dann später am Abend unter dem schönsten Weihnachtsbaum aller Zeiten das EINE Geschenk auspacken. Ehrfurchtsvoll. Langsam. Nach rechts und links schielend, ob die Geschwister nicht vielleicht doch ZWEI hatten....

Ich möchte mich erinnern. Als ich das erste mal den goldenen Westen auf der Zunge spürte. In Form eines Riegels Kinderschokolade. Ich kann mich einfach nicht mehr an diesen unvergleichlichen sahnigen Geschmack erinnern, ganz gleich, wieviele Stücken ich heute davon esse. Ob es daran liegt, dass ich damals ein einziges Stück geschenkt bekommen habe und sonst nichts? Vielleicht. Heute spaziere ich ins Geschäft und kaufe mir sofort, was ich möchte. Hmm.

War ich einfach geduldiger? Konnte ich mich mehr freuen, obwohl das Objekt der Begierde etwas so Banales wie eine Banane war? Heute ist alles anders. Weder schlechter noch besser. Einfach anders. Schön ist, wenn die Erinnerungen bleiben. Sonst könnte das hier nämlich keiner lesen ;)

SchafLOTTE
*amTagebuchlesen*

Autorin: Simone Busack
*knurrig, weil jemand ihr Tagebuch einfach gelesen hat*