Eine Scha®fe Herde

Eine Scha®fe Herde
eine XING - Gruppe zum Schmunzeln

Donnerstag, 6. September 2012

SchafLOTTEs Bedürfnisse - frisch geweckt


Kribbeln in den Hufen. Ein extrem hoher Blutdruck, der dem Tierarzt  die Hände über den Kopf zusammenschlagen lassen (und seinen Geldbeutel füllen…) würde. Beginnende Taubheit, sicherheitshalber - nur falls irgendjemand noch Einwände hätte. Glasiger Blick. Wie im Fieberwahn. Bereit, die mühsam ersparte Kohle mit einem Schlag auszugeben.


Worum geht es?

ICH WILL ETWAS HABEN. JaWOLL!!!! Und NEIN, ich bin sonst nicht so. Also ehrlich mal! Es gibt keine aufgeregten Schafe. Wir sind immer ausgeglichen, ruhig, bar jeder Aufregung. Wir können gut hören (meist) und sehen. Na ja.

 Aber es gibt sie. Diese Tage. Und diese UNBEDINGT-HABEN-WOLLEN-SACHEN. Und zwar sofort!
Dabei wusste ich bis eben noch gar nicht, dass ich ein Auto WOLLte. Nebenbei bemerkt: einen schafen Lappen habe ich auch noch (!) nicht. Mach ich aber nun. Gleich, wenn ich meine Beute eingesackt habe....

Ich WILL diesen Wagen. Windschnittig. Super Form und elegante Rundungen. Und die FARBE!!!! Waaaaaahnsinn! Und sooooooo billig! Meine Güte. So ein Glück, dass mir das tolle Stück vom Verkäufer gezeigt wurde. Ich bin ja schließlich keine einfache Kundin. Ich bin ein Schaf. 
Manch einer hält mich für ein gewöhnliches Wald- und Wiesen-Schaf. Ein naturbelassenes Bio-Nutztier für die breite Vielfalt der Umwelt-Aktivisten. Oberflächlich betrachtet haben alle recht. Innerlich habe ich andere Bedürfnisse. Wirklich überlebensnotwendige!!!! Nur hat das bis jetzt noch keiner gewusst. Ich auch nicht. Bis heute. Meine Mitarbeiterin entschuldigt sich gerade wieder , dass ich ihr ins Wort blöke.
49.561,- € - Nur heute!
WOW, habe ICH ein Glück!!!




Ist ja mal ein Schnäppchen. Ich verstehe gar nicht, wieso Simone entsetzt den Kopf schüttelt und mich immer in Richtung Ausgang schubst. Wir haben doch Kohle. Mähr als genug. Immerhin will ich Millionär werden. Und im Big Business muss ich einfach punkten. Sagt der Verkäufer – der Gute.

Stur bleibe ich dann auch stehen und verbeiße mich in die Auslegware. Die sieht so schön grün aus. Ach nein, lila....meine Güte, nun bin ich auch schon blind!

Und schiebe mich unauffällig in Richtung Verkäufer. Immerhin ist DER auf meiner Seite UND versteht mich. Kein Wunder, dass Simone noch nicht reich ist… Man muss auch investieren können. Und der sensationelle Topverkäufer hat meinen Bedarf grandios erkannt und auf den Punkt gebracht. Außerdem wurde richtig erkannt – ich brauche unbedingt ein Navi. Ja. Schafe haben seit neuestem keins mähr. Sagt der kluge und gebildete Verkäufer. Er steigt immer weiter in meinem Ansehen. Und Simone wird immer fuchsiger. Menno – ich kann ja nix dafür, dass sie das alles noch nicht herausbekommen hat. Es gibt eben Verkäufer und – Wecker. Bedürfniswecker. Jepp.

Und wenn wir schon dabei sind, ein integriertes Telefon auch gleich. Wie??? Mich versteht eh keiner mit meinem schafen Dialekt? Nun sei mal nicht so kleinlich, liebe Simone. HABEN will gelernt sein. Und besitzen auch. Allein die Vorstellung, ich KÖNNTE es nutzen – hat was.

Wie????? Wir bekommen Besuch? Und müssen jetzt los? Von wem denn? Vom Oma Wolle????? Ne du, die kommt erst nächste Woche! Autsch!!!! Sag mal, trittst du mich gerade? Öhm……..mpfnshsgdhdueeje, ichkannnichtmähr……SIMONE!!!!!!

Hinter uns knallt die Tür zu.
SchafLOTTE *entsetzt über die rabiate Art von ihrer Mitarbeiterin
Simone *entsetzt über die neu entdeckte Kaufsucht von ihrer Chefin
Autorin: Simone Busack

1 Kommentar:

  1. Ich habe mal von einer Umfrage gehört, die ich wahrscheinlich nicht mehr richtig rüberbringe. Es ging um Socken und das im Pack. Frage an die Verbraucher mit unterschwelliger Manipulation, weil mündliche Konfrontation: »Heute Socken 3er Pack für 3,69, Für nur 7,49 kriegen Sie sogar ein 6er Pack.«

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